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Chemie für jedes Wetter?
November 2012. Letzte Woche veröffentlichte die Umweltschutzorganisation Greenpeace einen Bericht, der die weit verbreitete Verwendung von Fluorkarbon-Chemikalien (PFC) in Frage stellt.

Perfluorierte Chemikalien (PFC) werden von Herstellern verwendet, um u.a. Outdoor-Klamotten wetterfest und atmungsaktiv zu machen. Es handelt sich bei PFC allerdings um chemische Verbindungen, die nicht unproblematisch sind. Sie werden mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht, wie Krebs, Schwächung des Immunsystems und verminderte Fruchtbarkeit. PFC-Verbindungen bauen sich in der Umwelt niemals vollständig ab und landen früher oder später in unserer Nahrungskette. Lest dazu auch unser Interview, das wir im März mit Nick Brown, dem Geschäftführer von Nikwax, geführt haben. Dabei ist das Tragen von Outdoorjacken und -hosen nicht gesundheitsschädlich, denn PFC wird nicht über die Haut aufgenommen, vielmehr gelangt PFC bei der Herstellung der Textilien in die Umwelt. Muss das so sein? Nicht unbedingt, Outdoor-Klamotten lassen sich auch ohne die Verwendung von schädlichen Chemikalien wetterfest und atmnungsaktiv produzieren.

PFC wird nicht nur bei der Herstellung von Outdoor-Kleidung eingesetzt, sondern findet auch bei vielen Imprägniermitteln Verwendung.
Der Greenpeace-Bericht konzentriert sich hauptsächlich auf PFC, das von Textilfabriken aus China ausgeschieden wird, wo viele derartige Hersteller ansässig sind. Doch werden nicht nur Menschen in der Nähe der Textilfabriken diesen Chemikalien ausgesetzt. Hier in Europa stehen in vielen Outdoorläden PFC-haltige Pflegemittel. Diese werden zuhause in die Outdoorbekleidung eingewaschen oder sogar aufgesprüht, so dass Luft und Oberflächen leicht damit verunreinigt werden können. Gelangen PFC-Chemikalien einmal in die Abwässer, können sie in den Kläranlagen nicht vollständig entfernt werden. So wird unser Wasser nicht nur in Fernost sondern ebenso hier in Europa verschmutzt.
Aber auch hier gibt es Alternativen!
Dass es bei Imprägniermitteln auch ohne den Einsatz von PFC geht zeigt Nikwax. Seit mehr als 30 Jahren stellt Nikwax Imprägniermittel für Schuhe und Bekleidung her, ohne PFC zu verwenden. Warum? Wir haken nach. Hier die Aussagen:

Nick Brown, Gründer und Geschäftsführer von Nikwax: Als mir vor mehr als 10 Jahren zum ersten Mal angeboten wurde, PFC in meinen Imprägniermitteln zu verwenden, schaute ich mir dieses Thema ganz genau an und entschied: Auf keinen Fall! Es liegt in meiner Verantwortung, für meine Kunden und die Umwelt ein sicheres Urteil zu fällen, und für mich war PFC ein inakzeptables Risiko. Seitdem haben wir hart daran gearbeitet, leistungsstarke Alternativen zu entwickeln und dieses brisante Thema dem Endverbraucher sowie der gesamten Branche näher zu bringen.

Luis Brown, Umweltbeauftragter bei Nikwax: PFC-haltige Imprägniermittel werden auf Basis einer Umwelt verschmutzenden Technologie hergestellt, deren Verwendung unsere Gesellschaft so schnell wie möglich beenden sollte. Allerdings gibt es auch große PFC-Hersteller, die einen dringenden Handlungsbedarf leugnen und verzögern. Umweltaktivisten wie Greenpeace weisen auf diese Themen hin und vertreten die wahren Interessen von Mensch und Umwelt.“

Nick Brown: Die gesundheitlichen Auswirkungen mancher PFC-Verbindungen sind besser erforscht als andere, doch heißt dies nicht automatisch, dass diejenigen PFCs, über die wir weniger wissen, sicher sind. Unsere Meinung ist, dass die gesamte PFC-Familie in ihrer Zusammensetzung schädlich sein kann, daher sollte jede Art von PFC wo immer nur möglich vermieden werden. Der Greenpeace-Bericht bestätigt unsere Meinung klar und deutlich. Nikwax ist der einzige namhafte Pflegemittelhersteller, der das Thema Fluorkarbone (PFC) besonders ernst nimmt, und wir haben gezeigt, dass es durchaus möglich ist, hervorragende Pflegemittel ohne diese Chemikalien herzustellen. Die größere Herausforderung ist es jetzt, in der Textilindustrie von diesen PFC-Verbindungen wegzukommen. Große Outdoormarken können beim Kampf gegen diese Art von Umweltverschmutzung eine wichtige Rolle spielen, indem sie bereits beim Textilhersteller eine Alternative anfordern. Wenn bereits sie diese Forderung stellen, werden die Chemiehersteller in die Entwicklung einer Alternativlösung investieren.

 
 
 




 

   

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  Greenpease Bericht
   
  Die meisten bisherigen toxischen Studien konzentrierten sich auf diejenigen PFC-Verbindungen, die in der Vergangenheit verwendet wurden: so genannte C8-Verbindungen wie PFOA und PFOS. Die gesundheitlichen Risiken mit anderen Verbindungen aus derselben perfluorierten Chemikaliengruppe sind bislang relativ unerforscht. Dennoch vermarkten die Chemiehersteller die etwas kürzerkettigen „C6“ PFCs als sichere Alternativen. Weder Nikwax noch Greenpeace unterstützen diese Maßnahme.
  Nikwax informiert auf seiner Webseite ausführlich über PFC und listet auch die einschlägigen Untersuchungen auf.
 

   
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