Haben Sie eine außergewöhnliche Reise gemacht? Wollen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen teilen? Schreiben Sie uns.

     
     
Erzberg 2013  
Wie eh und je, das härteste Hardenduro Event des Jahres  
Jonny Walker  

Juni 2013. Das weltweit schwerste Hard Enduro Event, das Erzbergrodeo, in der Nähe der kleinen österreichischen Stadt Eisenerz, ging am Sonntag mit dem berüchtigten Red Bull Hare Scramble zu Ende.

 
Nicht nur die von den Veranstaltern vorgegebene Strecke verlangte den Fahrern alles ab. Auch die Wetterbedingungen mit Regen, Schnee, Wind und großen Wasseransammlungen brachten selbst die routiniertesten Fahrer an ihre Grenzen.  

Die 500 Starter des Hare Scrambles sammelten sich in der Startaufstellung am Fuße des Berges. Dort hatte sich aufgrund des vielen Regens mittlerweile ein See gebildet, der teilweise so tief war, dass er den Fahrern bis zur Oberkante der Stiefel reichte.

 
Nur 14 Fahrer erreichten das Ziel innerhalb des vierstündigen Zeitlimits, begleitet von einem Bad der Emotionen. Selbst für erfahrene Piloten ist das Erreichen des Ziels beim Red Bull Hare Scramble ein spezielles Erlebnis.  
Sieger des diesjährigen Erzbergrodeo wurde der erfahrene britische Husaberg-Pilot Graham Jarvis, der dieses Jahr bereits die anderen Hard Enduro Events dominierte. Es war ein verdienter Sieg für den Briten, der in den vergangenen zwei Jahren jeweils für das Auslassen eines Checkpoints disqualifiziert worden war. Platz 2 belegte der Deutsche Andreas Lettenbichler, während der Spanier Alfredo Gomez sich den letzten Podiumsplatz sicherte.  
Bitterlich enttäuscht war KTM Werksfahrer und Vorjahressieger Jonny Walker, der eine Minute nach Gomez das Ziel erreichte und damit Platz 4 belegte. Der 22-Jährige war im Vorhinein als Favorit gehandelt worden, aber nach einem Start aus der ersten Reihe hatten er und seine KTM 300 EXC mit den Wassermassen zu kämpfen. Angesichts der Tatsache, dass er sich bis zum Ziel auf einen hervorragenden vierten Platz zurückkämpfte, verhinderte die am Start verlorene Zeit ein besseres Endergebnis.  
"Wenn ich mein Rennen mit einem Wort beschreiben müsste, könnte ich es nicht", sagte Walker. "Letztes Jahr lief alles bis ins kleinste Detail perfekt für mich, aber dieses Jahr hatte ich das Glück nicht auf meiner Seite. Ich bin nicht zufrieden mit meinem vierten Platz und nächstes Jahr werde ich es wieder probieren. Glücklicherweise sind die Red Bull Romaniacs direkt um die Ecke und dort werde ich versuchen es besser zu machen."  
Zwei weitere KTM Fahrer schafften es bis ins Ziel des Hare Scramble. Der Japaner Taichi Tanaka belegte am Ende Platz 7 und KTM Enduro Werksfahrer Ivan Cervantes beendete das Rennen bei seinem ersten Auftritt als Achter. Beide betonten das Rennen sei das bisher härteste ihrer Karriere gewesen. Tanaka: "Es war viel härter als letztes Jahr. Ich hatte im Wald einen tollen Kampf mit Dougie Lampkin und wir haben uns die ganze Zeit überholt. Es gab einen neuen Abschnitt auf dem Berg, den man ohne Hilfe nicht bewältigen konnte. Letztes Jahr brauchte ich überhaupt keine Hilfe dort, aber dieses Jahr haben Dougie und ich uns gegenseitig geholfen, sonst wäre es für uns beide das Ende gewesen. Deshalb bin ich glücklich mit meinem Ergebnis."  
Cervantes  
Cervantes zollte dem fünfmaligen Erzberg-Sieger und KTM Teamkollegen Taddy Blazusiak Anerkennung. "Jetzt habe ich noch mehr Respekt für ihn, dass er hier fünfmal gewonnen hat. Das ist einfach unglaublich. Ich bin zufrieden, dass ich das Rennen beendet habe, aber nicht mit meinem Patz. Ich wollte in die Top 5. Ich möchte wiederkommen und es noch einmal probieren, wenn es in meinen Rennkalender passt. Wenn ich es nochmal versuche, möchte ich am Ende auf dem Podium stehen."  
Der zweifellos glückloseste Fahrer des diesjährigen Red Bull Hare Scramble war Pole Sitter und Lokalfavorit Lars Enöckl. Der österreichische KTM Testfahrer fuhr einen großartigen Prolog und qualifizierte sich als Schnellster für die beste Position in der ersten Startreihe. Letztendlich hatte aber auch er mit den Wassermassen am Start zu kämpfen, so dass sein Rennen bereits beendet war, bevor es richtig begann.  
Der fünffache Sieger und KTM Werksfahrer Taddy Blazusiak war dieses Jahr nur als Zuschauer dabei. Für ihn sei es eine neue Erfahrung am Erzberg zu sein und nicht im Rennen anzutreten. "Bei den Barcelona X-Games habe ich mich am Handgelenk verletzt und hatte diese Woche beim Training ziemliche Schmerzen. Es ist nicht sinnvoll am Erzberg zu starten, wenn du nicht 100% fit bist. Ich möchte lieber abwarten und schauen, ob mein Rennkalender einen Start im nächsten Jahr zulässt", sagt Blazusiak. Taddy reist nun zurück in die USA, um beim nächsten Rennen der US EnduroCross Championship in Sacramento anzutreten.  
Das Erzbergrodeo zieht Fahrer aus der ganzen Welt an. Tausende versuchen es, nur wenige sind erfolgreich und nach diesem Wochenende wird es Tausende mehr geben, die das Erzbergrodeo als Pflichtprogramm in ihrer Rennkarriere betrachten werden. Obwohl das Wetter sich dieses Jahr von seiner schlechtesten Seite zeigte, verlief die Veranstaltung reibungslos. Sicherlich größtenteils der Verdienst der Organisatoren hinter dem Event, dem Österreicher Karl Katoch und seinem Team.  
Alex Doringer, KTM Factory Racing Extreme Enduro Team Manager, sprach dem Gewinner Jarvis und den Organisatoren ein großes Lob aus: "Vorgestern hatten wir 20 cm Schnee und heute waren die Bedingungen extremer als in den vergangenen 19 Jahren des Erzbergrodeos. Es ist ein verdienter Sieg für Graham Jarvis. Es ist schwierig ihn unter solchen Bedingungen zu besiegen. Dieses Mal war das Glück nicht auf unserer Seite. Jonny Walker war ein heißer Kandidat für die Titelverteidigung. Nach dem Start lag er kurz in Führung, aber es war einfach zu viel Wasser in seinem Motor. Das war gleich am Anfang des Rennens ein ziemlicher Rückschlag. Dass er so viele Plätze gut gemacht hat, zeigt seine Klasse. Das hat ihm aber enorm viel Kraft gekostet, sodass bis ins Ziel nicht mehr als Platz 4 möglich war. Auch das Ergebnis von Taichi Tanaka, der das Rennen zum dritten Mal in Folge beendet hat, ist sensationell und allergrößten Respekt für Ivan Cervantes, der das Rennen als Achter innerhalb des Zeitlimits erreichte."  
Photographer: Edmunds J. KTM Images  
     




 

   

Jetzt Fan werden!
Und schreib einen Kommentar.

ADVENTURE-magazin.de auf Facebook

   
   
       
    Ergebnis Red Bull Hare Scramble Erzbergrodeo 2013 
  1. Graham Jarvis (UK), HUSABERG, 2:01.06 h
2. Andres Lettenbichler (D), Husqvarna, 2:19.46
3. Alfredo Gomez (E), HUSABERG, 2:27.26
4. Jonny Walker (UK), KTM, 2:28.20
5. Ben Hemingway (UK), Beta, 2:37.10
6. Dougie Lampkin (UK), GasGas, 2:56.18
7. Taichi Tanaka (J), KTM, 3:05.40
8. Ivan Cervantes (E), KTM, 3:07.2
9. A. van de Broek (NL), KTM 2:41.59
10. Pierre Pallut (F), KTM 3:43.24
   
   
   
 

   
  © Adventure-magazin.de
E-mail an uns   |  Mit uns werben  |  Impressum  |