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Mit dem E-Bike in die Berge
Zum Baden auf die Alm
Den Berg hinauf radeln und genießen? Das klingt widersprüchlich, ist es aber nicht. Zumindest wenn man sich diese mäßig anspruchsvolle, aber sehr anregende Tour von Bayrischzell zum Sillberghaus auswählt. Nach gut 300 Höhenmetern wartet nicht nur eine Brettljause auf der Sonnenterrasse sondern auch ein elegantes Schwimmbad.
Sillberghaus im Sommer
Ein ungewöhnliches Berglokal ist das Ziel dieser dezent alpinen E-Bike Tour. Das Sillberghaus versteckt sich an einem sonnigen Südhang zwischen Bayrischzell und der Tiroler Grenze. Das stattliche Haus entstand in den dreißiger Jahren als Jagdresidenz des Versandhausunternehmers Josef Witt aus Weiden. Dem hat es auch eine für bayerische Verhältnisse wirklich exklusive Besonderheit zu verdanken – ein Almbad. Hier fährt man also zum Baden auf die Alm. Der aktuelle Besitzer Peter Kirchberger hat das Haus vor fünf Jahren übernommen und behutsam renoviert, auch das Almbad übrigens, das sich nun als stilvoller Pool mit Bergblick präsentiert.
Schwimmbad am Sillberghaus
Doch nun zur Tour. Von Bayrischzell aus radelt man nun südwärts vorbei an der Sportalm zu den Tennisplätzen. Dort beginnt der Radweg Richtung Ursprungtal. Die ersten drei bis vier Kilometer sind zum Einfahren gerade recht. Der teils etwas schmale Radweg zieht mit einigen Kurven und kleinen Bergauf- und Bergabpassagen durch den Wald parallel zur Straße. Nach rund drei Kilometern kommt man zum Parkplatz des Sillberghauses. Den quert man und fährt weiter auf den Radweg. Der Weg, der sich direkt vom Parkplatz rechts hinauf Richtung Sillberghaus zieht, ist steil und schmal und für E-Bikes nicht empfehlenswert. Es wartet noch ein schönerer Weg. Den erreicht man nach wenigen Minuten kurz vor dem Gasthaus Zipflwirt. Dort geht es vor einem eindrucksvollen Wasserfall auf eine breite Forststraße, die zuerst an einem mittelschweren Anstieg einige Schweißtropfen abverlangt. Die Straße verläuft an einem Südosthang fast geradeaus bis zu einer scharfen Rechtskurve, dann geht es weiter bergauf, aber nicht mehr ganz so steil. Für den gefühlvollen E-Biker ist das kein Problem. Er stellt die Stufe Power ein und tritt gleichmäßig und mit spürbarer Unterstützung in die Pedale. Bald erreicht man eine Lichtung und sieht am Gegenhang bereits das Sillberghaus.
Der sportliche Teil der Tour ist nun absolviert. Nun verläuft die Straße westwärts und damit wieder weg vom Sillberghaus, was vielleicht etwas irritieren kann. Kein Problem, denn der sanft ansteigende Weg führt bis zu einer scharfen Rechtskurve. Und unterwegs bestätigen die blauen Sillberghaus-Wegweiser, dass man auf dem richtigen Weg ist. Zwei bis drei Minuten später gabelt sich der Weg. Zum Sillberghaus geht es rechts durch den Wald, dann leicht bergab und über offene Almwiesen. Nun kann man das Rad entspannt rollen lassen und dazu die Aussicht genießen. Ein paar Kurven später erreicht man eine kleine Almhütte rechts und sieht nun endlich das Ziel. Die Bergabfahrt endet in einer kleine Senke. Dann nimmt man noch ein kurzes Steilstück und kommt direkt zur großen Terrasse des Hauses. Links sieht man den Eingang zum Almbad. Die Terrasse ist der perfekte Platz für eine Rast mit einer Rhabarberschorle und einer Brettljause.
Panorama
Zurück nach Bayrischzell geht es dann auf dem selben Weg. Vor allem auf dem letzten steilen Stück empfiehlt es sich, vorsichtig zu fahren. Autoverkehr ist auf dieser Straße zwar sehr selten. Aber auf dem steilen Schotter sollte man mit einem relativ schweren E-Bike vorsichtig manövrieren. Dann warten noch die letzten drei Kilometer auf dem Radweg nach Bayrischzell, was am Ende noch mit einem erstklassigen Blick auf den Wendelstein belohnt wird. Noch ein Tipp zum Schluss: Wer nicht mit dem eigenen E-Bike anreist, kann bequem mit Bayerischen Oberlandbahn von München nach Bayrischzell fahren und sich dort bei einer Movelo Station ein Pedelec leihen.
 
 
 


 

         
     

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      Sillberghaus
     
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      Tour-Infos
     

Länge: 20 km
Höhenunterschied: gering (300 m)
Info: www.sillberghaus.de

       
      Autor
     

GEORG WEINDL
Journalist und Buchautor mit dem Schwerpunkt Reisen in alpinen und mediteranen Regionen. Schreibt unter anderem für FAZ, Geo Saison, ADAC, Servus etc.

   
         
         
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