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Marathon Deutsche Weinstraße
Lauf durch das Rebenmeer


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Mandelbäume mit rosaroten Blüten, leuchtendgelbe Forsythien, die Szenerie des 7. Marathons Deutsche Weinstraße (MDW) zwischen Bockenheim und Bad Dürkheim hätte frühlingshafter nicht sein können.

Ein Marathon im Blütenmeer, bei herrlichem Sonnenschein und unter einem blauen Himmel, wie man ihn seit Jahren nicht mehr erlebt hatte. Den Marathon hatten sich 884 und den Halbmarathon 2.285 Athleten vorgenommen. Dazu kamen 251 Kids, die bereits am Samstagmittag starteten. Ins Ziel kamen 700 Läufer über die Marathondistanz und 1.738 über die Halbmarathonstrecke. Die anspruchsvollen Laufstrecken des MDW führten durch die reizvolle Landschaft des Weinbau- und Urlaubsgebietes Deutsche Weinstraße. Hier waren insgesamt 11 Verpflegungsstellen eingerichtet, an denen selbstverständlich auch Pfälzer Wein angeboten wurde.

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Und wie beim Wein, bestimmt auch beim Marathon die Witterung, die Höhe und die Hangneigung das Ergebnis. Vom Klima bevorzugt ist die Gegend allemal und nicht nur die Reben beweisen dies. Auch Feigen, Zitronen und Kiwis gedeihen hier prächtig.

Herrschte vor zwei Jahren noch ein Wetterchaos mit Eisregen und Wind, so strahlte diesmal schon am Morgen die Sonne gnadenlos vom Himmel. Durch den damit verbundenen starken Pollenflug hatten es die Allergiker unter den Läufern nicht leicht, dementsprechend bleiben die Zeiten der meisten Läufer deutlich unter denen der Vorjahre.

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Für Bestzeiten taugt das Profil dieses Marathons sowieso nicht und die wenigen dotierten Plätze blieben außer Reichweite, sie waren im Prinzip für die kenianischen Läufer und Läuferinnen "reserviert", die schlichtweg eine Klasse für sich waren. Entspannt und ohne großes Gedränge versammelten sich die Sportler in Bockenheim am Haus des Deutschen Weines pünktlich um 10 Uhr zum Start. Drei Minuten später hatten auch die letzten im Feld die Startlinie überquert. Mit dabei auch Adventure-magazin.de-Autor Timo Rokitta.

Der Weinstraßenmarathon hat einen besonderen Charakter, geprägt von den Ortschaften, die sprichwörtlich erklommen werden müssen. Nach Bobenheim am Berg und Weisenheim am Berg hatten wir das Schlimmste geschafft. Nach Kilometer 16 konnten wir es etwa 10 Kilometer locker rollen lassen und verloren dabei an die 150 Höhenmeter. Der Kurpark in Bad Dürkheim nahm danach die weit verstreuten Läufer auf und entlang der sich im Wiederaufbau befindlichen Saline konnte wir gute frische Luft tanken. Bei Ungstein und Kallstadt ging es dann wieder bergan. Vor Herxheim am Berg dann die vorletzte große Steigung. Nach dem Ort, kaum spürbar, verlor die Strecke Richtung Ziel wieder an Höhe. Wir liefen durch Dackenheim, Kirchheim und Sausenheim und kamen nach 42,2 Kilometer ganz schön ausgepowert wieder in Bockenheim an.

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Im Marathon war Fredrick Cherono aus Kenia praktisch konkurrenzlos, denn mit einer Bestzeit von 2.08 Stunden war er als klarer Favorit angetreten. So lief er auch recht locker mit einer negativen Splitzeit auf der schwierigen zweiten Hälfte nach 2:25:27 ins Ziel. Alle Sieger, ob Männer oder Frauen, kamen aus Kenia. Afrika hatte die Pfalz fest in der Hand. Die Ergebnisse.

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Text: Timo Rokitta

Fotos: Mandy Rodriguez