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panorama meteora

Wandern, klettern, Klöster besuchen
Metéora
agia triada
Spätestens seit 1981, als Hollywood das griechische Kloster Agía Triáda (links im Bild) als Drehort für den James Bond-Film "In tödlicher Mission" aussuchte, sind die Metéora-Klöster nicht nur bei Kunsthistorikern ein Begriff. Wir erinnern uns. James Bond (Roger Moore) nimmt Kontakt zu Untergrundkämpfern auf und sucht nach dem ATAC (Automatic Targeting Attack Communicator, einen Steuercomputer für den Start von Atomraketen). Die Spur führt 007 nach Griechenland zum einflussreichen Waffenhändler Kristatos. Die Kloster-Festung, in der Kristatos den ATAC gegen Bares tauschen möchte, ist auf einem hohen Felsen, streng bewacht und uneinnehmbar. Kein Problem für Bond, er klettert in halsbrecherischer Manier einfach die Felswand hoch.

Authentischer Drehort? Nicht ganz. Die orthodoxen Mönche des Klosters haben dem Filmteam das Klosters als Kulisse verweigert. Kein Problem für Hollywood. Auf einem Berg in der Nähe wurde einfach eine Atrappe gebaut.

Die Meteora-Klöster gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Schon im 11. Jahrhundert zogen sich Einsiedler in die Höhlen und Nischen der Felsen zurück, um ein Leben in absoluter Einsamkeit zu führen. In der Mitte des 14. Jahrhunderts bauten dann Mönche vom Berg Athos unter den schwierigsten Bedingungen das erste Kloster auf einem Fels, das Megálo Metéoro. Später kamen noch 23 weitere Klöster dazu. Sie werden bewohnt von orthodoxen Mönchen und Nonnen, die bis heute das geistige und kulturelle Erbe von Byzanz bewahren.


pope transport

Den mühevollen Weg über die vielen Treppen zum Kloster Agía Triáda muss der Pope nicht gehen, er schwebt per Seilbahn ein.

klosterglocken

kuppelfresko

Foto
links: Blick auf das Nonnen-Kloster Roussanoú. Foto rechts oben: Die Glocken von Agia Triáda.
Foto rechts unten: Deckenfresko in der Kapelle des Klosters Agia Triáda.

Die Klöster sind das ganze Jahr über geöffnet. Es sind nie alle gleichzeitig geschlossen. Frauen müssen einen Rock tragen und die Schultern bedeckt halten. Röcke können vor Ort ausgeliehen werden. Öffnungzeiten meist von 9 bis 17 Uhr (variiert nach Tag, Jahreszeit und Kloster), dann müssen die Gäste gehen, denn die Mönche wollen dann beten. Jedes hat an einem anderen Tag Ruhetag.

winch

Im Kloster Agia Triáda: Im Bild die Winde, mit der vor noch nicht allzu langer Zeit Waren und Personen ins Kloster gehievt wurden. Im Hintergund rechts ist der aus Seilen geflochtene Korb zu sehen.

Aber nicht nur kulturinteressierte zieht es nach Meteora. Die Felsenlandschaft ist auch ein beliebtes Ziel der Kletterzene. Alle Felsen sind zu Fuß erreichbar. Das Ambiente ähnelt sehr dem der Sächsischen Schweiz. Nur das Gestein ist anders, statt Elbsandstein Konglomerat (klastisches Sedimentgestein) und die Felsen sind deutlich höher und eher mit einer Klettertour in den Alpen zu vergleichen. Gegenüber den Alpen hat man aber den Vorteil, unter südlicher Sonne zu klettern und sitzt am Abend dann in der Taverna, trinkt Retsina statt Weißbier.

felsen

Wer nicht klettern möchte, kann eben so gut wandern und die traumhafte Kulisse der alten Klöster mit ihren berühmten Felsenfingern genießen und gegen Abend die spektakulären Sonnenuntergänge bewundern.

sunset

tavernataverna2

Den Tag lässt man am besten mit einem guten Essen und einem Glas Retsina ausklingen.

Guide Griechenland / Meteora
info

ALLGEMEINES Bevölkerung: ca. 10,7 Mio., davon 1 Mio. registrierte Ausländer, ca. 500.000 Illegale, Landessprache: Neugriechisch. Landesfläche: 132.000 qkm (107.000 qkm Festland und ca. 25.000 qkm Inselfläche), Küstenlänge ca. 15.000 km.

flug ANREISE Mit dem Flugzeug nach Thessaloniki oder nach Athen (z.B. Olympic Airways, Lufthansa). Von Thessaloniki kann man den Zug oder den Bus nehmen. Aauch von Athen kommt man problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Kalambaka. Der Bus hält direkt vor dem Campingplatz "Vrachos" in Kastraki, wo die meisten Kletterer bleiben. Meteora liegt rund 250 Kilometer südwestlich von Thessaloniki. Eine Alternative ist die Anreise mit dem Auto bis Venedig, dann mit der Fähre nach Igumenitsa und von dort über den Katarapass nach Kalambaka (ca. 6 Stunden).
BESTE REISEZEIT Frühjahr oder Herbst. Die durchschnittlichen Temperaturen sind dann: März 9,7°, April 14.2°, Mai 19,6°, Juni 24,1°, September 22,1°, Oktober 16.5°, November 12,3°.
gesundheit GESUNDHEIT Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes empfiehlt eine Impfung gegen Hepatitis A und B.
hotels ÜBERNACHTUNGSTIPPS
plakias Für den kleinen Geldbeutel: Camping Vrachos (bei den Kletterer beliebt) und Camping the Cave Boufidis (einfacher aber nicht preiswerter). In Kastraki und Kalambaka gibt es auch einige Hotels und Pensionen und überall werden Zimmer angeboten. Zu empfehlen: Guesthouse Plakias in Kastraki, das zur Taverna Gardenia gehört und sehr ansprechende Zimmer hat. Tel.: 24320 22504
literatur KARTEN LITERATUR Zu empfehlen ist die reiß- und wasserfeste Karte Griechenland (1:650.000) von Reise Know-How für 8,90 Euro aus dem. Die Karte zeigt: Höhenlinien mit Höhenangaben, farbige Höhenschichten, das Straßennetz mit Entfernungsangaben, Sehenswürdigkeiten, hat einen ausführlichen Ortsindex und ist GPS-tauglich durch Längen- und Breitengrade. Als Reiseführer einget sich der Dumont Kunst-Reiseführer "Griechisches Festland" für 25,90 €. Kletterführer Meteora Band 1 (Das Standardwerk über die Konglomeratklettereien Griechenlands) und Band 2, beide von Sutte/Hasse für je 25,00 €. Bezugsmöglichkeit: Verlag Jäger, Bad Schandau. Tel.: 035022 50930