Haben Sie eine außergewöhnliche Reise gemacht? Wollen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen teilen? Schreiben Sie uns.

   
   
   
   
w
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild
bild









w
mont ventoux

Entscheidung am "windigen Berg"

   
In der Provence am Mont Ventoux sollte 2009 der Sieger der Tour de France gekrönt werden. Adventure-magazin.de-Mitarbeiter Timo Rokitta war live bei diesem Radsportevent dabei.

armstrong

Es ist Samstag, der 25.7.2009 an der Küste in Südfrankreich. Früh brechen wir von unserem Hotel an der Küste auf. Am Ortseingang von Mormoiron hält uns ein Polizist an und meint, dass die Durchfahrt gesperrt sei, da in der Ortsmitte die letzte Sprintprüfung durchgeführt wird. Er weist uns einen Parkplatz im Ort zu. Doch wir können uns nochmal davonstehlen und gelangen so nach Bedoin, 22 Kilometer vor dem Gipfel des Mont Ventoux. Hier ist dann endgültig Schluss.

Außerhalb des beschaulichen Örtchens, das heute aus allen Nähten zu platzen droht, finden wir einen Parkplatz und versuchen nun zu Fuß den Berg zu bezwingen. Am Ortsende passieren wir das Schild, das auf die letzten 21,1 Kilometer hinweist. Von hier aus laufen wir zunächst fünf Kilometer leicht ansteigend die Straße hinauf, bis bei Saint-Esteve eine Linkskehre den richtigen Anstieg darstellt. Ab hier stehen die Zuschauer schon in Dreierreihen am Straßenrand und warten auf die Fahrer. Es ist mit über 30 Grad brütend heiß und die Steigung wird ab hier nicht mehr unter 9% fallen. Was die Fahrer hier durchstehen ist fast unvorstellbar.

Als wir die 10 Kilometermarke erreichen kommt die Werbekarawane vorbei und wirft allerlei Material von den Wagen. Wir können unter anderem eine Flasche Vittel und drei Mützen ergattern.
Deutsche Radsportfans treffen wir nur selten an. Zwischen den Franzosen, die natürlich in der Überzahl sind, stehen auch viele Amerikaner am Straßenrand. Manche Zuschauer sind dabei verkleidet, so erkennen wir Elvis, die Schlümpfe oder auch Phantasiekostüme, die bei dieser Hitze bestimmt nicht angenehm zu tragen sind.

fans

Die Straße ist bemalt von den jeweiligen Fans mit Anfeuerungssprüchen oder den Landesflaggen. Als es noch acht Kilometer bis zum Ziel sind – die Menschenmassen stehen schon in Fünferreihen – tauchen plötzlich die Hubschrauber am Himmel auf. Jetzt heißt es stehen bleiben, um nicht von den Begleitfahrzeugen gerammt zu werden.

fahrer

Ein Fahrer vom Team Rabobank und ein Fahrer vom Team Columbia treten was das Zeug hält in die Pedale und bilden die Spitze des Feldes. Beide haben total glasige Augen und der Schweiß fließt in Strömen unter ihren Helmen. Später erfahren wir, dass es sich bei dem Columbiafahrer um den Deutschen Toni Martin gehandelt hat, der den Etappensieg nur um drei Sekunden verpasste. Nach einem weiteren Rabobankfahrer kommen die Führenden in der Gesamtwertung mit dem Leader Alberto Contador und Frank Schleck. Eine halbe Minute später folgen dann die Astanafahrer Klöden und Armstrong. Es dauert von nun an 20 Minuten bis das Hauptfeld mit schweren Tritten um die Kurve kommt. Den Führenden der Sprintwertung Thor Husvold erkennen wir leicht an seinem grünen Trikot.

das hauptfeld

So schnell wie es losging ist dann auch alles vorbei. Die Zuschauer stürmen von nun an in Scharen bergab oder zu ihren Wohnmobilen, in denen viele einen Fernseher haben. Während wir zurücklaufen sehen wir viele Rennradfahrer stürzen, was natürlich die Ambulanz auf den Plan ruft. Nach fast zweieinhalbstündigem Rückweg sind wir wieder zurück am Auto. Im Hintergrund grinst uns der Mont Ventoux mit seiner weißen Spitze an. Irgendwann kommen wir zurück und werden ihn komplett bezwingen. Ob mit dem Rad oder zu Fuß – das hängt von den Organisatoren der Tour de France ab.

Text und Fotos: Timo Rokitta

stronger, armstrong?

 
bild
 
gate
 
bild
 
bild
 
bild
 
 
Schreib einen
Kommentar dazu
auf unserer
Facebook Fanpage!
 
   
   
   
   
   
 

 

   
   
   
  © Adventure-magazin.de
E-mail an uns   |  Mit uns werben  |  Impressum  |